Wie ist eine Bodenplatte aufgebaut?

Praktisch jeder Bauherr wird früher oder später mit dem Thema Bodenplatte konfrontiert. Als Übergang zwischen Erdboden und Gebäude kommt diesem Bauelement eine wichtige Bedeutung zu. Grundsätzlich unterschieden wird dabei zwischen tragenden Kellerbodenplatten und sogenannten Erdgeschoss-Bodenplatten. Letztere spielen in Sachen Statik eine wichtige Rolle.

Wenn die Rede von einer Bodenplatte ist, ist so gut wie immer eine Erdgeschoss-Bodenplatte gemeint. Doch wie ist solch eine Bodenplatte eigentlich aufgebaut? Was sind ihre Vorteile und welche Varianten gibt es? Im folgenden Blog-Beitrag geben wir Antworten auf diese Fragen.

Bodenplatte

 

Nach einheitlichem Schema aufgebaut

Hinter dem Begriff Bodenplatte verbirgt sich im Bauwesen zunächst ganz schlicht ein plattenförmiges Fundament. Es gilt als konstruktive und statische Ausbildung des Übergangs zwischen Bauwerk und Boden. Bodenplatten sind die Grundvoraussetzung für eine umfassende Standsicherheit des Gebäudes und werden prinzipiell immer nach einem einheitlichen Schema errichtet. Hierzu gehören die Gründung, die Entwässerung (inkl. Verlegung der Entwässerungsleitungen), die Einbringung der Abstandshalter, das Einschalen und Verlegen der Bewehrung und schließlich die Betonage. Neben Bodenplatten in Form von Fundamentplatten gibt es auch Streifenfundamente (beispielsweise für einzelne Wände) sowie Punktfundamente (für Trägerstützen).

Die einzelnen Schritte bei der Bodenplatten-Errichtung

Die Errichtung einer Bodenplatte erfolgt in fünf Schritten:

  1. Die Gründung (Flachgründung/Tiefgründung)
    Je nach Untergrund wird zunächst eine Entscheidung darüber getroffen, welche Art der Gründung zum Einsatz kommt. Sie muss bei einer Hanglage anders beschaffen sein als in der Ebene. Wichtig: Frostsicherheit muss bis in eine Tiefe von mindestens 80 cm sichergestellt sein! Nur so lassen sich spätere Schäden verhindern.

  2. Die Entwässerung
    Als nächster Schritt erfolgt die Verlegung der Grundleitungsrohre für Abwasser, Regenwasser usw. Verwendet werden hier Rohre aus Hartkunststoff. Zusätzlich werden in diesem Zuge PVC Leerrohre und/oder eine Mehrspartenhauseinführung ins Erdreich unter die Bodenplatte eingebaut. Auch Hebeanlagen und Rückstauklappen werden in dieser Phase der Bodenplatten-Errichtung eingebaut. Anschließend erfolgt eine Auffüllung mit Kies und Schotter sowie die Einbringung einer Trennlage mittels Folie.

    Bodenplatte Entwässerung + MSH

  3. Einschalung und Einbau der Abstandshalter
    Nach dem Einbringen einer besonderen PE-Folie als Trennlage unterhalb der Bodenplatte werden Abstandshalter zur Einhaltung der Betondeckung sowie für die Gewährleistung einer dauerhaften Gebrauchstauglichkeit des zu errichtenden Gebäudes installiert.

  4. Die Bewehrung
    Als Bewehrung bzw. Amierung werden vor der Betonage Betonstahlmatten und Betonstabstahl verlegt. Zusätzlich wird ein Fundamenterder sowie ein Funktionspotentialausgleichsleiter in die Bodenplatte bzw. in die unbewehrten Frostschürzen eingebaut.



  5. Die Betonage
    Als letzter Schritt erfolgt die Betonage. Hierbei kommt Beton der Güteklasse C20/25 zum Einsatz. Auf die Verdichtung des Betons mittels Betonrüttler folgt schließlich noch die Oberflächenglättung. Das Aushärten des Betons ist abhängig von der Umgebungstemperatur und dem Luftdruck. Bei normalen Gegebenheiten dauert dies ca. 28 Tage. Sobald eine gewisse Mindestdruckfähigkeit erreicht ist, kann mit dem Hausaufbau begonnen werden.

    Bodenplatte Betonage

 

Verschiedene Bodenplatten stehen zur Auswahl

Glatthaar bietet prinzipiell zwei Arten von Bodenplatten an: Die Vario- und EcoHit-Bodenplatte. Der Unterschied liegt  dabei in der Art der Frostsicherung. Während die Vario-Bodenplatte als ideale Lösung für ebene Baugrundstücke gilt, kommen EcoHit-Bodenplatten bei geneigten Baugrundstücken bzw. bei schlechtem Baugrund zum Einsatz. Als klassische glatthaar-Bodenplatte kann die Frostsicherung bei Vario-Bodenplatten durch eine umlaufende Betonfrostschürze erreicht werden, wohingegen die Frostsicherung bei der EcoHit-Platte durch einen zu erbringenden frostunempfindlichen Untergrund gewährleistet wird.

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