Die richtige Entwässerung - So funktioniert's

Kellertreppen - am besten aus Beton!

Bevor künftige Eigenheimbesitzer ihr Bauvorhaben starten, tauchen oft viele Fragen auf. Während sich manche Dinge schnell und einfach klären lassen, gibt es auch eine Reihe von kniffligen Punkten, die mitunter für schlaflose Nächte sorgen können. Eines dieser besonderen Themen ist die korrekte Entwässerung. Damit Sie hier nicht vor scheinbar unlösbaren Rätseln stehen, haben wir die wichtigsten Eckpunkte für Sie zusammengetragen.

 

1. Sich einen Überblick verschaffen

Am Beginn aller Überlegungen in Sachen Entwässerung steht die Sammlung von Fakten. So sollten Sie zunächst prüfen, welche Kanalsysteme im Bebauungsgebiet vorhanden sind. Infrage kommen hier Trennsysteme oder Mischsysteme. Während bei einem Mischsystem Haushaltsabwasser und Regenwasser gemeinsam über ein System abgeführt werden, erfolgt die Entwässerung beim Trennsystem in verschiedenen Kanälen. Anschließend sind die unterschiedlichen Abwasserarten am Baugrundstück zu betrachten. Hierzu zählen neben dem im späteren Haus anfallenden Schmutzwasser auch das Regenwasser sowie Oberflächenwasser welches bspw. bei Kelleraußentreppen oder vor Garagen in Abläufen oder Rinnen aufgefangen werden muss.

Wichtig ist zudem die Lage der auf dem Grundstück vorhandenen Anschlüsse zur Entwässerung. Hier geht es vor allem um die Feststellung des Niveaus zum Abwasserkanal und eine mögliche Rückstaugefahr. Diese besteht, einfach gesagt, wenn die Abläufe der Sanitärobjekte im Haus tiefer liegen als der nächsthöhere Kanaldeckel im Straßenverlauf. Dies gilt sowohl für Häuser mit als auch ohne Keller. Damit Sie bei diesen Punkten schnell und ohne Umwege zum Ziel kommen, sollten Sie eine frühzeitige Berücksichtigung und Planung durch Ihren Architekten anstreben.

 

2. Was ist zu beachten?

Um eine korrekte Entwässerung planen zu können, sind detaillierte Angaben zum Gründungsniveau und der Topografie des Baugrundstücks sowie die Lage und Tiefe der bestehenden Kanäle, im Idealfall mit Angabe der Höhen bezogen auf NN, erforderlich.  

Möglichst detaillierte Bauzeichnungen helfen dabei, die Planung und Umsetzung des Bauprojektes zügig voranzubringen. Nur dadurch lässt sich bereits frühzeitig erkennen ob und in welchen Geschossen Entwässerungsobjekte rückstaugefährdet sind. Ob die Entwässerung in freiem Gefälle zum Kanal in der Straße entwässert werden kann oder ob eventuelle eine Hebeanlage erforderlich ist, da bspw. die Kanalsohle höher liegt als die Entwässerungspunkte im Haus. Was gelegentlich vergessen wird, jedoch unbedingt mit eingeplant werden muss, ist die rückstaufreie Entwässerung von Kelleraußentreppen, Lichtschächten und ggf. Drainagen.

Und zuletzt ist, entsprechend der örtlichen Gegebenheiten, bei Mischwasser mindestens ein Übergabeschacht, bei Trennsystemen zwei revisionierbare Schächte auf dem Grundstück zu planen.

 

3. Entwässerungsarten bei EG-Bodenplatten und Kellern kennenlernen

Bei EG-Bodenplatten erfolgt die Entwässerung direkt durch die Bodenplatte über KG-Rohre oder spezielle, einbetonierte Anschlusstrichter. Bei unseren Kellern werden die Entwässerungsleitungen entweder durch die Bodenplatte oder durch die Außenwände geführt. Wir bei glatthaar nutzen zum Einbau in die Bodenplatte dafür KG-Rohre mit einem Durchmesser von 110 mm, beim Einbau in die Wand werden diese an bereits werkseitig eingebaute Wanddurchführungen angeschlossen, sämtliche Bodenplatten- und Wanddurchführungen werden dabei entsprechend der im Bodengutachten festgestellten Anforderungen wasserdicht einbetoniert und auf das Abdichtungssystem abgestimmt. Der Schutz des betreffenden Entwässerungsobjekts unterhalb der Rückstauebene erfolgt dann durch Rückstauklappen oder ggf. durch Hebe- und Pumpanlagen. Auch hier ist eine gründliche Planung und Beratung durch Architekten und Kellerbauer unverzichtbar.

Wanddurchführung

 

4. Wissen, was eine gute Entwässerung ausmacht

Eine gute und durchdachte Entwässerung lässt sich an konkreten Punkten erkennen.So sollten sämtliche Durchführungen an der Bodenplatte oder der Wand zu 100 Prozent dicht sein. Die Leitungsführung erfolgt sparsam auf kurzem Wege und sich kreuzende Leitungen werden vermieden. Ferner ist darauf zu achten, dass ein Entwässerungsobjekt unter der Rückstauebene technisch korrekt gegen Rückstau geschützt ist, während die Entwässerungsobjekte oberhalb der Rückstauebene im freien Gefälle entwässert und nicht über Rückstauanlagen geführt werden. Und neben all dem ist ein gutes Entwässerungssystem im bzw. am Haus immer auch daran zu erkennen, dass die Leitungen über Revisionsöffnungen im Haus oder im Übergabeschacht erreichbar sind und somit leicht gewartet werden können!

 

Noch unsicher? Wir beraten Sie gern!

Sollten Sie sich in Fragen rund um die Entwässerung Ihres neuen Hauses noch unsicher sein oder ein konkretes Kellerbau-Anliegen haben, beraten wir Sie gern. Das glatthaar-Team steht Ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.

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Kommentar von Christopher Seidel |

Super geschriebener und informativer Artikel :-). In diesen Blog werde ich mich noch richtig einlesen